GFK Friedens- und Versöhnungsarbeit
Zum Frieden:
„Der Gegenstand und das Ziel der Politik ist der Friede.“ So definierte der Politikwissenschaftler Dolf Sternberger 1961 den Begriff des Politischen. Was aber macht Frieden aus? Reicht die Abwesenheit von Krieg? Wie lässt er sich herstellen und sichern? Die Friedenspädagogik hat sich diese zentralen Fragen menschlichen Zusammenlebens zur Aufgabe gemacht. Ist Frieden „nur“ Thema politischer Bildung oder auch ihr Ziel?
Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden.“ Diese programmatische Aussage aus der Präambel der 1945 gegründeten Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) ist die wohl am häufigsten zitierte Grundlage für die pädagogische Auseinandersetzung mit Krieg und Frieden. Über die Jahrzehnte hinweg hat sie nichts an Bedeutungskraft verloren, obwohl oder gerade weil für sie an erster Stelle das menschliche Bewusstsein über Krieg oder Frieden entscheidet. Menschen können lernen, Frieden zu schaffen und mit Konflikten gewaltfrei umzugehen. Sie können Vorstellungen von einem friedlichen Zusammenleben in Vielfalt entwickeln und deren Umsetzung in soziales und politisches Handeln durchdenken und angehen.
„Wir tun immer das Bestmögliche, das uns in diesem Moment zur Verfügung steht.“
Das ist eine der wenigen Annahmen, auf denen GFK beruht und von denen sie ausgeht.
Das gilt für andere und auch für mich.
Wenn ich dem innerlich zustimmen würde und dann mal auf jemanden schaue, den ich seinem oder ihren Verhalten nur schwer verstehe, was passiert dann?
Kann ich gute Gründe und Absichten (Bedürfnisse) in seinem/ihren Verhalten vermuten?
Ist es mir möglich, auch bei ihm und ihr zu unterscheiden zwischen der gewählten Strategie, die ich wahrnehme, und dem dahinter liegenden Bedürfnis?
Und: kann ich das auch auf mich anwenden? Glaube ich mir, dass ich das Bestmögliche tue?
Wie würde es sich anfühlen, wenn ich es täte?